Für viele Menschen gehört zu ihrer Lebensplanung, irgendwann eine Familie zu gründen und ihr tiefes Bedürfnis nach einem oder mehren Kinder zu verwirklichen. Erfüllt sich dieser Wunsch über längere Zeit nicht, werden häufig medizinischen Beratungen und Untersuchungen und schließlich Babywunschkliniken mit ihren reproduktionsmedizinischen Möglichkeiten in Anspruch genommen. Diese Behandlungen eröffnen zusätzliche Möglichkeiten und wecken neue Hoffnungen, werden aber gleichzeitig von vielen Paaren als große physische, psychische und finanzielle Belastung erlebt.
Die Behandlung, erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und Zeit und verändert deshalb in besonderem Maß die vertraute Lebens- und oft auch Beziehungsgestaltung. Die Gedanken fokussieren sich zunehmend auf den Kinderwunsch und die Realisation. Andere Lebensthemen, die früher Freude gemacht haben, werden in dieser Zeit häufig vernachlässigt. Die Einteilung der freien Zeit richtet sich nach den Behandlungen und erfordert oftmals akrobatischen Anstrengungen, um gleichzeitig das Arbeitsleben zu bewältigen. Die finanziellen Ressourcen werden belastet, oftmals sogar völlig ausgeschöpft.
Sexualität wird vielleicht immer mehr Mittel zum Zweck und verliert Spontanität und Freude, da sie immer wieder auf den Zyklus abgestimmt werden muss. Immer wieder entstehen Gefühle von Kontrollverlust und Ohnmacht gegenüber dem eigenen Körper. Besonders die Frauen sind durch die Behandlungen hormonellen und emotionalen Schwankungen ausgeliefert. Sie erleben immer wieder den Kreislauf des ängstlichen Wartens – oft mit tiefster Verzweiflung und Trauer, wenn es wieder nicht geklappt hat oder vielleicht eine Fehlgeburt eintritt. Es entstehen Gefühle von Wut und Neid auf andere, bei denen sich der Kinderwunsch anscheinend mühelos erfüllt. Wenn sich eine Schwangerschaft einstellt, ist die Freude einerseits riesengroß, anderseits wird sie häufig durch Ängste belastet.
Viele Paare ziehen sich während der Kinderwunsch-Behandlung immer mehr in sich zurück. Sie verlieren dabei die Fähigkeit, weiterhin auf gute Art miteinander und mit anderen Menschen zu kommunizieren, da sie sich selbst, sich gegenseitig und ihre Umwelt schonen und nicht belasten wollen. Sie vernachlässigen und vermeiden ihre bis dahin positiv erlebten Beziehungen zu anderen Menschen. Besonders Beziehungen zu anderen Paaren mit Kindern werden häufig als emotionale Belastung erlebt, weil sie an die eigene Sehnsucht erinnern und Schmerz oder Verzweiflung auslösen. Paare müssen mit dem eigenen Kummer und daneben immer wieder mit unsensiblen und verständnislosen Reaktionen und Bemerkungen ihrer Umwelt umgehen lernen.
Für viele Betroffene ist dies eine Zeit zwischen Vorfreude, Hoffnung, Angst und Verzweiflung. Hier gilt es, einen guten Weg zu finden, einerseits an der Verwirklichung dieses Lebenszieles zu arbeiten und andererseits gut mit sich selbst, mit sich als Paar und mit diesen Belastungen umzugehen.
Ich begleite Sie gerne bei diesen besonderen Herausforderungen und unterstütze Sie bei folgenden damit verbundenen Themen:
Praxis für Psychotherapie und EMDR
Ruth Wagner-Fell
Dipl. Sozialpädagogin und
Heilpraktikerin (Psychotherapie)
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